Spam

Die englischen Bezeichnungen Spam oder Junk (Müll) beschreiben unverlangt zugestellte, unerwünschte elektronische Nachrichten oder Werbebotschaften. Das Versenden derartiger Nachrichten nennt sich Spamming oder Spammen, der Versender Spammer. Der Begriff selbst, eigentlich ein englischer Name für Dosenfleisch, setzte sich etwa um 1980 zunächst als Begriff für Nachrichtenschwemmen in textbasierten Computer-Rollenspielen durch. Wenig später fielen auch mehrfach wiederholte Artikel in Newsgroups und massenhafte Werbebotschaften unter diese Bezeichnung.

Arten von Spam

Für Spam-Botschaften gibt es viele Übermittlermedien. Die häufigste Art von Spam kommt in der Form von E-Mails vor. Hierbei lassen sich unterscheiden:

  • Unverlangte Massen-E-Mail (UBE, Unsolicited Bulk E-Mail): Diese hat eine große Anzahl von Empfängern und der Zweck sind meist E-Mail-Marketing-Aktionen oder Formen von Kettenbriefen, gelegentlich mit durchaus betrügerischer Absicht (Scam, Phishing, Joe-Job, Hoax, Aktienspam). Das Versenden derartiger unerwünschter Werbung ist in Deutschland illegal und der Versender kann verklagt werden, sollte dieser über die Mail- oder IP-Adresse rückverfolgbar sein.
  • Unverlangte kommerzielle E-Mail (UCE, Unsolicited Commercial E-Mail): Diese geht ebenfalls an mehrere Empfänger und ist in Deutschland mit einigen Abstrichen durchaus legal, obwohl sich dessen Inhalte häufig um Sex, Potenzmittel, Online-Glücksspiele, Finanzdienstleistungen, Medikamente und andere dubiose Themen drehen
  • Kollateraler Spam oder Backscatter sind E-Mails, welche durch Malware einem unbeteiligten Dritten zugestellt werden. Diese Art von Spam nutzt meist gefälschte Absender und verleitet so die Empfänger zum Öffnen der E-Mail. Es kann auch eine Unzustellbarkeitsnachricht, eine Abwesenheitsnachricht oder ähnliches derartige Spam-Mails unabsichtlich erzeugen.
  • Usenet-Spam bezeichnet immer gleichlautende Werbe-Postings in tausenden von Newsgroups, Foren oder Kommentaren, ohne auf deren Themen oder Diskussionen einzugehen.
  • Suchmaschinen-Spamming versucht, über Einträge in eigenen oder fremden Webseiten die Bewertungs-Algorithmen von Suchmaschinen positiv zu beeinflussen.
    Referrer-Spam fällt ebenfalls unter Suchmaschinen-Spamming. Hier kommt es zu massenhaften Aufrufen von Webseiten, damit diese als Referrer in den Logdateien von Webservern dieser Webseiten auftauchen.
  • Spam over Internet Telephony (SPIT) sind unerwünschte und automatisch eingespielte Anrufe per VoIP, welche eine aufgezeichnete Werbenachricht abspielen.
  • Phone Spam oder Spam over Mobile Phone (SPOM) sind unerwünschte Kurzmitteilungen oder Anrufe zu Werbezwecken auf ein Mobiltelefon.
  • Eine Variante dazu sind sogenannte Spam- oder Ping-Anrufe, die nur Sekundenbruchteile dauern und den Angerufenen zu überteuerten Rückrufen eines Mehrwertdienstes verleiten sollen.
  • Spam over Instant Messaging (SPIM) nutzen Kurznachrichtendienste wie IRC, ICQ oder den Windows-Nachrichtendienst für unerwünschte Werbenachrichten.

Schutz vor Spam

Um sich gegen Spam-Nachrichten zu schützen, gibt es eine Reihe von Maßnahmen:

  • Autorisierung: die meisten Instant Messenger und Chaträume lassen Nachrichten nur von genehmigten Personen zu
  • Spam-Filter oder auch Korrekturen im Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) oder im Domain Name System (DNS)
  • Verbergen oder Verschleiern der eigenen E-Mail-Adresse: Zum Einloggen lassen sich Wegwerf-E-Mail-Adressen und Alias-Adressen mit zeitlich beschränkter Gültigkeit benutzen, erhältlich beispielsweise bei Spamgourmet
  • Viele Webseiten verwenden bei ihren Mitarbeiterlisten anstelle von @ ein Kürzel wie (at), [at] oder geben den Hinweis, dass die E-Mail-Adressen der jeweiligen Personen einem bestimmten Schema entsprechen (Vorname.Nachname@example.com). Dies kann von Menschen gelesen werden, jedoch nicht von Robot-Programmen.
  • Verschlüsselung der E-Mail-Adresse auf einer Website mit Java-Script
  • Anzeigen einer E-Mail-Adresse auf einer Website als Bilddatei
  • Zugangskontrolle beim Einloggen auf eine Website mit sogenannten Captchas oder ähnlichen Apps
  • Verwendung von Kontaktformularen anstelle einer Kontakt-E-Mail-Adresse
    E-Mail-Weiterleitung über BCC, nicht CC