Medienvielfaltsmonitor

Der MedienVielfaltsMonitor dient dazu, das Ausmaß des Einflusses auf Informations- und Meinungsbildung durch die Medien zu ermitteln. Dadurch ergibt sich auch Aufschluss über die Meinungsmacht der Medienkonzerne in einer quantitativ messbaren Größe. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) entwickelte den MedienVielfaltsMonitor und stellte ihn im Oktober 2012 erstmals der Öffentlichkeit vor. Dadurch gibt der Monitor Einblick, auf welche Weise und wie schnell sich die Medienwelt und die Mediennutzung durch die Bevölkerung verändern.

Der Medienkonvergenzmonitor

Der Medienkonvergenzmonitor der Landesmedienanstalten erfasst Daten über den Stand und die Entwicklung der Rundfunk- und Medienlandschaft und vereint Rundfunk, Print und Onlinemedien. Die Grundlagen des Medienkonvergenzmonitors sind der Medienvielfaltsmonitor und der Medienbeteiligungsdatenbank.

Der MedienVielfaltsMonitor ist seit Frühjahr 2015 ein Bestandteil des Medienkonvergenzmonitors der Medienanstalten und erscheint halbjährlich. Für die Mediendatenbank dieses Medienkonvergenzmonitors und die darauf aufbauende Studien gibt es Aktualisierungen in regelmäßigen Abständen.

Grundlagen und Ziel des MedienVielfaltsMonitors

Die Grundlagen des MedienVielfaltsMonitors sind stetig durchgeführte und im Markt anerkannte Reichweitenstudien und eine empirische Studie zum Meinungsbildungsgewicht der Mediengattungen. Beteiligt sind:

  • die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AGMA)
  • die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF)
  • Nielsen Online
  • TNS Infratest

Der Medienvielfaltsmonitor gibt der Politik, den Medienanbietern und der Gesellschaft Auskunft über den Einfluss von Medien auf die Meinungsbildung. Die regelmäßigen Berichte über die Vielfalt des Medienangebots können eine mögliche Bedrohung für die Meinungsvielfalt, etwa durch ein Meinungsmonopol einzelner Konzerne aufzeigen.

MedienVielfaltsMonitor 2018

Wie der erste MedienVielfaltsMonitor zeigte, dominieren fünf Medienkonzerne den Meinungsmarkt in Deutschland mit einem Anteil von etwa 60 Prozent der Meinungsmacht. Ende 2015 waren dies die ARD mit 22,4 Prozent, Bertelsmann mit 12,4 Prozent, ProSiebenSat.1 mit 8,0 Prozent, Axel Springer mit 7,9 Prozent und das ZDF mit 7,5 Prozent. Neun weitere Medienunternehmen verfügen teilen sich 17,4 Prozent mit einem Anteil von jeweils über 1 Prozent.

Die aktuelle Studie aus 2018 ergibt, dass die Bedeutung der klassischen Medien für die Meinungsbildung sinkt. Durch die veränderte Mediennutzung sind digitale Medien auch für die Meinungsbildung immer wichtiger. Vor allem die Tageszeitungen verlieren immer mehr an Bedeutung, ausgenommen auf regionaler Ebene. Das wichtigste Informationsmedium ist weiterhin das Fernsehen, verlor im Fünfjahrestrend aber rund 3,5 Prozent an Anteilen. Das Radio kann seine Bedeutung relativ stabil halten. Für die Meinungsbildung ist das Internet der größte Gewinner, besonders bei den jungen Nutzern von 14 bis 29 Jahren.