Beschaffungsmarkt

Der Beschaffungsmarkt ist jener Markt, der in der Hierarchie der eigenen Produktions- oder Handelsstufe vorgelagert ist. Hier treten Beschaffer oder Nachfrager und andere Unternehmungen als Lieferer oder Anbieter auf. Es geht also vorwiegend um die Beschaffung von Gütern für die eigenen Produktions- oder Handelsprozesse. Der Gegensatz zum Beschaffungsmarkt ist der Arbeitsmarkt.

Wechselwirkung der Märkte

Grundsätzlich dient jegliche Art von Markt zur Deckung von Bedürfnissen der unterschiedlichen Wirtschaftseinheiten. Es geht also um die gegenseitigen Beziehungen zwischen den einzelnen Wirtschaftsfaktoren. Neben dem Beschaffungsmarkt lassen sich der Arbeitsmarkt, Geldmarkt, Kapitalmarkt sowie Waren und Dienstleistungsmarkt in der Betriebswirtschaftslehre unterscheiden.

Der Beschaffungsmarkt ist die Grundvoraussetzung für ein Unternehmen für eigene Produktionsabläufe. Dort beschaffen sich Unternehmen vor Beginn ihrer eigenen Produktion Rohstoffe, Arbeitskräfte, Produktionsmittel und Kapital. Diese Produktionsfaktoren werden von anderen Unternehmern und Verkäufern dort angeboten. Das bedeutet, der Beschaffungsmarkt des Käufers ist zugleich der Absatzmarkt des Verkäufers.

Der Unternehmer ist klarerweise bemüht, die Beschaffungskosten möglichst niedrig zu halten. Für gewöhnlich liegen die Beschaffungskosten bei den meisten Unternehmen etwa bei 50 Prozent der Gesamtkosten.

Beschaffungsmarkt und Inputfaktoren

Die Aktivitäten am Beschaffungsmarkt setzen sich aus verschiedenen sogenannten Inputfaktoren zusammen. Diese sind beispielsweise die Beschaffung von Rohstoffen, von Hilfsstoffen und Halbfertigprodukten auf den sogenannten Gütermärkten. Es kann sich aber auch um die Beschaffung von Finanzierungen auf den Kapitalmärkten oder von Arbeitskräften auf den Arbeitsmärkten handeln. Auch Produktionsanlagen und Maschinen erhält ein Unternehmer auf dem Beschaffungsmarkt, um den eigenen Produktionsablauf zu sichern. Aus diesen Gründen gibt es differenzierte Beschaffungsmärkte.

Marktfaktoren und Global Sourcing

Durch Massenproduktion und globale Märkte müssen sich Unternehmen ständig nach neuen Beschaffungsmärkten umsehen. Denn die Preise für Energie und Rohstoffe sind stets großen Schwankungen unterworfen. Weitere Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, sind beispielsweise Unternehmensstandorte, Zollgrenzen beziehungsweise die Aufhebung derselben durch wirtschaftliche Zusammenschlüsse. Daher sind auch die Transportkosten ein entscheidender Wirtschaftsfaktor.

Auch das Internet, soziale Medien und die Möglichkeit, weltweit ohne Zeitverzögerung zu kommunizieren sind für Beschaffungsmärkte zu berücksichtigen. Der Beschaffungsmarkt ist heutzutage global und verändert sich ständig. Da sich Rohstoffe, Arbeitskräfte, Arbeitsmaterialien, Energie oder Vorprodukte weltweit beschaffen lassen, nennt man die Beschaffungsmärkte auch Global Sourcing.