Wertschöpfungstiefe

Die Wertschöpfungstiefe beschreibt, wie viel ein Unternehmen innerhalb einer Produktion selbst zu einem Produkt beigetragen hat und wie hoch der Anteil ist der von außen, also von anderen Unternehmen erbracht wurde. Sie wird auch als Fertigungstiefe bezeichnet, wobei sich die Tiefe auf die vertikale Ausdehnung der Produktion bezieht.


Beispiel Wertschöpfungstiefe

Die Wertschöpfungstiefe wird wie folgt ermittelt:

Herstellkosten – Materialkosten geteilt durch die Herstellkosten

Wenn man von einem Betrieb ausgeht, der sich lediglich die Rohstoffe für seine Produktion besorgt und dann eigenständig produziert, so hat er eine hohe Wertschöpfung. Findet die Produktion in Netzwerken statt, also in mehreren Betrieben so ist die Wertschöpfung in den einzelnen Betrieben gering.

Ein Betrieb fertigt Schränke. Die Herstellkosten betragen 30.000 GE und die Materialkosten (Holz das angeliefert wird) belaufen sich auf 10.000 GE

30.000 Herstellkosten -10.000 Material aus Fremdbezug  = 20.000 / 30.000 Herstellkosten = 0,67  also 67% Wertschöpfungstiefe

Das bedeutet, dass das Unternehmen 67% der Produktion selbst herstellt und 33% Fremdbezug sind.


Vertikale Integration

In diesem Zusammenhang ist oft die Rede von einer vertikalen Integration. Das bedeutet, dass beispielsweise Unternehmen andere Unternehmen oder Werkstätten kaufen oder errichten, um die komplette oder einen Großteil der Produktion im eigenen Haus zu haben. Dementsprechend hoch ist dann auch die Wertschöpfungstiefe.

Anstatt sich also von Zulieferern mit Bauteilen oder ähnlichem versorgen zu lassen, wird in Eigenregie produziert. Im Endeffekt wird die Produktion also vertikal erweitert anstatt in Netzwerken zu produzieren.

Make or Buy

Wenn in Eigenregie produziert werden soll, muss dies natürlich günstiger oder qualitativ Hochwertiger sein also die Zulieferung. Um abzuwägen ob dies der Fall ist, wird die sogenannte Make-or-Buy-Entscheidung als Grundlage herangezogen. Vor- und Nachteile der Eigenproduktion oder des Frembezuges werden ab gewägt.

Der Faktor Kosten spielt dabei eine entscheidende Rolle, da oftmals extra neue Maschinen für die Eigenproduktion beschafft werden müssen. Die Frage ist dann, wann haben sich die Maschinen amortisiert, bzw. wann wird die Produktion günstiger als der Fremdbezug oder wird sie überhaupt nicht günstiger.