statische Verfahren zu Bestimmung der Vorteilhaftigkeit von Investitionen

Statische Verfahren gehören zu den Verfahren der Investitionsrechnungen, bei denen davon ausgegangen wird, dass die Daten, die zur Berechnung der Vorteilhaftigkeit einer Investition herangezogen werden, eine sichere und fundierte Berechnungsgrundlage bilden.


Beispiel statische Verfahren zu Bestimmung der Vorteilhaftigkeit von Investitionen

Zu diesen Verfahren zählen die Kostenvergleichsrechnung, die Gewinnvergleichsrechnung, die Rentabilitätsvergleichsrechnung und die Amortisationsvergleichsrechnung.

Die Kostenvergleichsrechnung

Die Kostenvergleichsrechnung vergleicht Investitionen aufgrund ihrer Kosten. Die Investition, die die geringsten Kosten aufweist gilt als vorteilhafter. Zur Berechnung der Kostenvergleichsrechnung können die Gesamtkosten oder die Stückkosten als Vergleichskriterium herangezogen werden. Ob Gesamt- oder Stückkosten herangezogen werden sollten, hängt davon ab, ob die Investitionsobjekte über die gleichen Kapazitäten verfügen. Ist dies der Fall, so können die Gesamtkosten als Kriterium herangezogen werden.

Verfügen die zu vergleichenden Alternativen über unterschiedlich hohe Kapazitäten, so dienen die Stückkosten als Vergleichskriterium. Hierzu werden alle in der Periode angefallenen Kosten addiert (variable, fixe, kalkulatorische).

Die Problematik der Kostenvergleichsrechnung als Verfahren zur Bestimmung der Vorteilhaftigkeit einer Investition liegt darin, dass Erlöse die mittels einer Investition erzielt werden können komplett außeracht gelassen werden.

Um zu sehen, bei welcher Produktionsmenge sich die Gesamtkosten oder Stückkosten gleich verhalten, wird die kostengleiche Ausbringungsmenge bestimmt. Zunächst wird für jede der Alternativen die die Kostenfunktion: K(x)=kv*x+Kf angegeben.

K(x) steht für die Gesamtkosten, die sich aus den variablen Kosten (kv) multipliziert mit der Menge (x), zuzüglich der fixen Kosten (Kf) ergibt. Die beiden Funktionen werden anschließend gleichgesetzt.

Eine optische Darstellung ist durch die Übertragung der beiden Kostenfunktionen in ein Koordinatensystem möglich. Auf der Y-Achse würden die Kosten abgetragen und auf der X-Achse die Menge der Kostenfunktionen. An der Stelle wo sich die Geraden kreuzen würden, befindet sich die kostengleiche Ausbringungsmenge.

Die Gewinnvergleichsrechnung

Genau wie bei der Kostenvergleichsrechnung, lassen sich auch die Gewinne von Investitionsalternativen vergleichen.  Die Investition, welche den höheren Gewinn innerhalb einer Periode erzielt, ist die vorteilhaftere. Hier können ebenfalls der Gesamtgewinn oder der Stückgewinn als Vergleichsbasis herangezogen werden.

Unter dem Gesichtspunkt der Gewinnvergleichsrechnung kann die gewinngleiche Ausbringungsmenge, auch kritische Leistungsmenge als Vergleichskriterium herangezogen werden.

Um zu sehen, bei welcher Produktionsmenge sich der Gesamtgewinn oder der Stückgewinn gleich verhalten, wird die gewinngleiche Ausbringungsmenge bestimmt. Zunächst wird für jede der Alternativen die die Gewinnfunktion: G(x)=p*x-K(x) angegeben.

G(x) gibt den Gewinn an, der sich aus dem Preis(p) mal der produzierten Menge (x), abzüglich der Kosten (K(x)). Die beiden Funktionen werden anschließend gleichgesetzt um die gewinngleiche Ausbringungsmenge zu ermitteln.

Optisch kann die gewinngleiche Ausbringungsmenge auch in einem Koordinatensystem dargestellt werden. Der Gewinn wird auf der Y-Achse abgetragen und die Menge auf der X-Achse. An der Stelle wo sich die beiden Geraden schneiden, befindet sich die gewinngleiche Ausbringungsmenge.

Die Rentabilitätsvergleichsrechnung

Ein weiteres statisches Verfahren der Investitionsrechnung ist die Rentabilitätsvergleichsrechnung. Es wird die Rentabilität jeder Investitionsalternative berechnet. Die Investitionsalternative, bei der sich das investierte Kapital am besten verzinst gilt als am vorteilhaftesten.

Rentabilität =                    Erlöse-Kosten                                *100

Durchschnittlicher Kapitaleinsatz

Die Amortisationsvergleichsrechnung

Durch die Amortisationsvergleichsrechnung werden zwei Investitionsalternativen aufgrund des Zeitraums verglichen, innerhalb dessen das investierte Kapital, durch den Verkauf der mittels der Alternative produzierten Produkte, wieder zurück in das Unternehmen fließt. Je kürzer der Zeitraum ist, desto sicherer bzw. vorteilhafter ist die Investition. Es gibt zwei Möglichkeiten der Amortisationsvergleichsrechnung. Zum Einen kann nur eine Periode durch die Durchschnittsrechnung verglichen werden zum Anderen können mehrere Perioden durch die Kumulationsrechnung verglichen werden. Die Kumulationsrechnung gehört zu den dynamischen Verfahren der Investitionsrechnung.

Bei der Durchschnittsrechnung wird davon ausgegangen, dass Kosten und Erlöse über den Zeitraum der Nutzungsdauer weitestgehend unverändert und identisch bleiben. Das ermöglicht die Ermittlung eines durchschnittlichen  Mittelrückflusses. Der durchschnittliche Mittelrückfluss ergibt sich aus der kalkulatorischen Abschreibung + durchschnittlicher Gewinn (der durchschnittliche Mittelrückfluss wird auch cash flow genannt). Die auf der Durchschnittsbasis resultierende Amortisationszeit wird folgendermaßen berechnet:

Amortisationszeit = Anschaffungskosten

Durchschnittlicher Mittelrückfluss

Das Ergebnis der Amortisationszeit ist immer in Jahren anzugeben.


Die Rentabilität

Rentabilität ist der prozentuale Anteil des erzielten Gewinns/Verlustes zum eingesetzten Kapital und zeigt die Verzinsung des investierten Kapitals an.

Amortisation

Angenommen ein Unternehmen kauft eine neue Maschine um Bauteile zu produzieren, so kann es einige Jahre dauern, bis sich der Kauf bzw. die Investition in diese Maschine lohnt oder rechnet.

In erster Linie entstehen dem Unternehmen Kosten für den Kauf, doch nach und nach fährt es durch die Produktion der Bauteile erste Gewinne ein.

Sobald die Erträge, die aus der Produktion mittels der Maschine hervorgehen, die Anschaffungskosten der Maschine überschreiten, spricht man von einer Amortisation.

Der Zeitraum zwischen Anschaffung und Amortisation, nennt sich Amortisationsdauer und wird meistens in Jahren ausgedrückt.

Der cash flow

Der Cashflow ist eine wichtige Kennzahl für die Unternehmensanalyse, da der eine Messgröße darstellt, mit der die Liquidität eines Unternehmens beurteilt werden kann. Er beschreibt, was dem Unternehmen an liquiden Mitteln zur Verfügung steht. Desweiteren dient er zur Planung, Kontrolle und Steuerung innerhalb des Unternehmens. Der Begriff Cashflow ist weit gefächert, denn es gibt verschiedene Methoden und Perspektiven, die zur Ermittlung der unterschiedlichen Cashflows dienen.