Likert-Skala

Die Likert-Skala dient im Rahmen der Marktforschung dazu, die Einstellung einer befragten Person zu einem bestimmten Thema zu erfassen. Dieses Verfahren zur Messung der persönlichen Einstellung ist nach dem amerikanischen Psychologen Rensis Likert benannt. Ein Likert-Test beinhaltet üblicherweise mehrere wertende Aussagen und die Testperson kann über eine Skala diesen Formulierungen zustimmen oder sie ablehnen. Im weiteren Sinne kommt der Begriff Likert-Skala im Zusammenhang mit Ratingskalen vor. Hier können Testpersonen auf einer mehrstufigen Intervallskala ihre Zustimmung oder Ablehnung ausdrücken. Likert-Skalen sind üblich in Fragebogenerhebungen, insbesondere in der empirischen Sozial-, Markt- und Wahlforschung und in der Psychologie.

Theorie der Likert-Skala

Um die Einstellung einer Person zu einem bestimmten Objekt zu testen, werden alle dazugehörigen Items als strikt positive oder negative Aussagen formuliert. Der Likert-Skala liegt die Theorie zugrunde, dass die Testperson die Aussage eines einzelnen Items umso mehr ablehnt, je weiter deren persönliche Einstellung von der Formulierung des Likert-Test-Items abweicht. In der Gesamtheit werden dann die Antworten auf den Grad der Einstellung abgebildet. Man erhofft sich durch diese Vorgehensweise eine methodisch haltbare Messung der Einstellung.

Likert-Skala und Items

Die Bezeichnung Likert-Skala ist nicht identisch mit der Antwortskala eines einzelnen Items vom Likert-Typ. Die einzelnen Fragen, aus denen der Aussagenblock zu einem Thema zusammengesetzt ist, werden als Items bezeichnet. Das bedeutet, die einzelnen Skalen bei einem Likert-Test bestehen aus mehreren Items vom Likert-Typ. Diese Items bieten Auswahlmöglichkeiten auf einer vorgegebenen mehrstufigen Antwortskala zu einem bestimmten Thema oder Merkmal.

Die Skalenkonstruktion

Eine typische Antwortskala besteht üblicherweise aus 5, 7 oder 11 Merkmalsausprägungen. Die Antwortoptionen reichen von der ersten mit „stimme voll zu“ bis hin zur letzten „stimme gar nicht zu“. Die mittlere Antwort, beispielsweise bei einer 7-stufigen Likertskala wäre das die 4, steht stellvertretend für die Aussage „weiß nicht, unentschieden“. Zu jeder Merkmalsausprägung beziehungsweise jeder möglichen Antwort gibt es aufsteigende Punktwerte und deren Addition anhand der einzelnen Antworten ergibt den Wert der Skala.

Gerade Zahlen für die einzelnen Antwortmöglichkeiten sind ebenso gebräuchlich wie ungerade Zahlen. Inwieweit der Mittelwert verwendbar ist, gibt es unterschiedliche Auffassungen. Eine gerade Anzahl von Antwortmöglichkeiten zwingt zur Entscheidung für eine Seite. Ungerade Zahlen kommen zur Anwendung, wenn es einen neutralen Mittelwert in einer Antwortskala gibt. Ein Ergebnis für ein Likert-Skala-Item ist ein statistischer Lageparameter, welcher durch den Median (Mittelwert) oder auch den am häufigsten vorkommende Wert (Modus) zusammengefasst werden kann.