Faktorenanalyse

Die Faktorenanalyse oder Faktoranalyse ist ein Verfahren in der statistischen Forschung der sogenannten multivariaten Statistik. Das Ziel der Faktorenanalyse ist die Datenreduktion, ohne Informationen zu verlieren. Die Grundlage ist die Annahme, dass miteinander zusammenhängende (korrelierende) Variable auch teilweise dasselbe darstellen, also einen grundlegenden Faktor gemeinsam haben. Damit lässt sich eine große Anzahl von Variablen auf eine kleinere Anzahl von Faktoren reduzieren. Da diese Faktoren im Gegensatz zu den Variablen unabhängig (unkorreliert) sind, können wenige Faktoren fast vollständig den Informationsgehalt einer Vielzahl von Variablen wiedergeben. Daher nennt man diese Vorgangsweise auch datenreduzierendes oder dimensionsreduzierendes Verfahrens der Faktorenanalyse.

Die Funktionsweise der Faktorenanalyse

Die Faktorenanalyse geht davon aus, dass gewisse Zusammenhänge oder die Korrelationen der Ausgangsdaten durch einen oder mehrere hinter den Variablen stehende Faktoren abbildbar sind. Dadurch können wenige Größen fast vollständig den Informationsgehalt der Ausgangsdaten wiedergeben. Jedoch kann die inhaltliche Interpretation der jeweiligen Faktoren nur subjektiv erfolgen. In der Marktforschung befasst sich die Faktorenanalyse meist mit der Positionierung von Produkten in den jeweiligen Marktsegmenten. Eine Faktorenanalyse bedient sich etwa der Fragestellung, ob sich die Vielzahl der Merkmale, die Käufer bestimmter Produkte als wichtig empfinden, auf einige wenige Faktoren reduzieren lassen. Darauf aufbauend können die Produkte anhand der durch die Analyse extrahierten Faktoren attraktiver beschrieben werden.

Ziele der Faktorenanalyse

Jede Faktorenanalyse besteht aus einer Reihe von Einzelschritten, für welche im Rahmen statistischer Programmpakete meist mehrere Optionen zur Verfügung stehen. Gute methodische Kenntnisse sind daher eine Voraussetzung, um die drei wesentlichsten Ziele der Faktorenanalyse zu erreichen.
Reduktion der Variablenanzahl: Über die Faktorenanalyse lassen sich Variablengruppen erkennen und allen Variablen ähnliche Informationen erfassen. Durch die Zusammenfassung dieser Variablen innerhalb einer homogenen Gruppe ergibt sich eine ökonomischere Darstellung der Gesamtinformation.
Ermittlung verlässlicher Messgrößen: Wenn die Variablen zu einem Faktor zusammengefasst werden, hat dieser Faktor günstigere messtechnische Eigenschaften als die einzelnen Variablen.
Analytische Zielsetzung: Durch die Faktorenanalyse lässt sich von manifesten Variablen (Indikatorvariablen) auf übergeordnete latente Variable schließen.

Explorative und konfirmatorische Analyse

Jedoch dient eine derartige sogenannte explorative Faktorenanalyse nur zur Erkundung verdeckter Strukturen einer Stichprobe und der Dimensionsreduktion. Bereits vorhandene Theorien lassen sich dadurch nicht überprüfen. Zu diesem Zweck gibt es die konfirmatorische Faktorenanalyse. Sie untersucht, ob die aufgefundenen Korrelationen tatsächlich durch die bereits identifizierten Faktoren zu erklären sind, ob man einen weiteren Faktor als wesentlichen Einfluss dazunehmen sollte oder ob tatsächlich nur ein einziger Faktor bestimmend wirkt.