Kalkulatorische Zinsen

Die kalkulatorischen Zinsen, sind die Zinsen, die ein Unternehmen am Markt hätte erzielen können, wenn es eine Investition nicht getätigt hätte.

Ein Unternehmen kann seine liquiden Mittel entweder bei einer Bank anlegen und dadurch Zinsen erwirtschaften oder es investiert beispielsweise in eine Maschine, welche durch Produktion ebenfalls Einnahmen erzielt.

Fraglich ist, mit welcher Option das Unternehmen mehr verdient.

Sofern eine Investition getätigt wird, bezieht das Unternehmen dennoch die kalkulatorischen Zinsen, also die Zinsen die es nicht mehr für das Kapital bekommt, da eine Maschine davon gekauft wurde, in die Entscheidungsgrundlage ein. Die Rede ist dann von Opportunitätskosten.


Beispiel Kalkulatorische Zinsen

Der Kalkulationszinssatz setzt sich aus den momentanen am Markt herrschenden Zinsniveau (der derzeitige Zinssatz den das Unternehmen für die Anlage des Kapitals bei einer Bank erhalten würde) und einem Risikoaufschlag zusammen.

Wenn ein Unternehmen eine Maschine zu 100.000€ kauft und der kalkulatorische Zinssatz 9% beträgt, so ergeben sich folgende Kalkulationskosten:

Anschaffungskosten  * 9% Kalkulationszinssatz = 100.000€       * 9% = 4.500€ kalkulatorische Kosten

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Das Unternehmen hätte 4.500€ an Zinsen erhalten, wenn es die 100.000€ bei einer Bank angelegt hätte und nicht in eine Maschine investiert hätte.

Für das Unternehmen ist die Erkenntnis interessant, da es die kalkulatorischen Kosten mit dem möglicherweise erzielten Gewinn, durch die Einnahmen aus der Produktion mittels der Maschine vergleichen kann.


Opportunitätskosten

Opportunitätskosten sind quasi Verzichtskosten, da man auf Erträge, die aus einer anderen Option entstehen könnten verzichte. So zum Beispiel Zinserträge (siehe Beispiel oben).