Prinzipal-Agenten-Theorie

Der Prinzipal lässt den Agenten vertraglich festgelegte Aufgaben übernehmen. Zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses haben sowohl Prinzipal als auch Agent den selben Informationsstand. Da der Agent aber nun Aufgaben übernimmt, die der Prinzipal schlecht überprüfen kann, ist der Prinzipal schlechter informiert als der Agent. So ist beispielsweise ein Kreditgeber nicht abgesichert, dass ein Kreditnehmer zahlungsfähig ist. Ohne Frage kommt es bei einer ungeraden Informationsverteilung und Wissensständen zu Problemen und Risiken.


Beispiel Prinzipal-Agenten-Theorie

Prinzipal-Agenten-Theorie

Der Prinzipal beauftragt den Agenten mit einem verbindlichen Vertrag. Der Agent erbringt eine Leistung. Der Agent arbeitet selbstständig und ist somit schwer vom Prinzipal kontrollierbar bzw. ist seine Leistung schwer für den Prinzipal nachzuvollziehen.

Folgende Dinge führen zu einer asymmetrischen Informationsverteilung zwischen Prinzipal und Agent:
  • Hidden characteristics: Ein Prinzipal erkennt vor Vertragsabschluss bestimmte verborgene Eigenschaften des Agenten (bzw. seine Güter) nicht.
  • Hidden intention: Ein Prinzipal kennt vor Vertragsabschluss nicht die Absichten des Agenten.
  • Hidden Action/Information: Ein Prinzipal kann die Handlungen des Agenten nach Vertragsabschluss nicht beobachten (moral hazard).

Moral Hazard

Als moral hazard bezeichnet man die Bedrohung, dass der Agent seinen Handlungsspielraum zu seinem eigenen Vorteil ausnutzt. Dieses hat natürlich negative Auswirkungen für den Prinzipal zufolge, da dessen Nutzen von dem Ergebnis der Aufgabenerfüllung des Agenten abhängig ist. Der Prinzipal bewegt sich also stets auf unsicherem Boden. Ein Beispiel hierfür ist, dass ein Autofahrer nach Abschluss einer Versicherung leichtsinniger fährt, da ein eventueller Schaden durch die Versicherung gedeckt werden würde.

Der Prinzipal hat den Vorteil eine Aufgabe delegieren zu können, während er aber das Risiko eingeht, dass der Agent seinen Informationsvorsprung zum Nachteil des Prinzipals ausnutzt. Außerdem kann der Prinzipal nur schwer die Leistung des Agenten am Endergebnis festmachen. Somit sollte ein Vertrag im Idealfall sowohl Anreize für den Agenten beinhalten, sowie Versicherungseigenschaften.

Bei dem Versuch eine symmetrischen Informationsverteilung zu erreichen entstehen Kosten für den Prinzipal. Diese Kosten beinhalten Steuerung, Kontrollkosten und Signalisierungskosten.

Wie kann die Informationsasymmetrie verringert werden?
  • Etablierung von Informations- und Kontrollsystemen (Zeiterfassung)
  • Überwachung und Steuerung im Rahmen von Hierarchien
  • Anreizsysteme wie Fixlohn oder Share Cropping
  • Unternehmenskultur
  • Vertrauen