Cashflow

Der Cashflow ist eine wichtige Kennzahl für die Unternehmensanalyse, da der eine Messgröße darstellt, mit der die Liquidität eines Unternehmens beurteilt werden kann. Er beschreibt, was dem Unternehmen an liquiden Mitteln zur Verfügung steht. Desweiteren dient er zur Planung, Kontrolle und Steuerung innerhalb des Unternehmens. Der Begriff Cashflow ist weit gefächert, denn es gibt verschiedene Methoden und Perspektiven, die zur Ermittlung der unterschiedlichen Cashflows dienen.


Beispiel Cashflow

Der Cashflow kann durch eine zeitliche oder eine inhaltliche Perspektive ermittelt werden. Auch die Art und Weise der Ermittlung an sich kann unterschiedlich sein sowie die Perspektive der Erstellers an sich. Den verschiedenen Perspektiven liegen unterschiedliche Daten und Zeiträume als Grundlage zur Verfügung.

Betrachtet man die zeitliche Perspektive zur Ermittlung des Cashflows, so gibt es einen prospektiven und einen retrospektiven Cashflow.

Der prospektive Cashflow dient zur Planung innerhalb des Unternehmens. Angenommen das Unternehmen hat ein Planungsintervall, so wird der prospektive Cashflow zu Beginn des Intervalls also ex ante ermittelt.

Der retrospektive Cashflow bezieht sich auf das Ende des Planungsintervalls, also ex post. Er liefert Daten für das Reporting eines Unternehmens.

Bezieht man sich auf die inhaltliche Perspektive zur Ermittlung des Cashflows, so unterscheidet man in Brutto- und Nettocashflow. Der Bruttocashflow verfügt über drei Ausprägungen.

Die erste Ausprägung ist der Bruttocashflow vor Steuern. Diese Messgröße dient dem internationalen Vergleich, da aufgrund der Tatsache, dass jedes Land über ein anderes Steuerrecht verfügt, der Cashflow vor den gezahlten Steuern angegeben und somit vergleichbar gemacht wird. Somit ist dieser Cashflow standortneutral.

Die zweite Ausprägung ist der Bruttocashflow vor Zinsen, wodurch veranschaulicht wird, wie ergiebig die operative Leistung eines Unternehmens ist. Der Bruttocashflow wird so zinsneutral dargestellt.

Die dritte Ausprägung ist der Bruttocashflow in approximierter Form. Die approximierte Form bedeutet, dass ein vorläufiger, angenäherter Cashflow ermittelt wurde.

Der Cashflow ergibt sich aus positiven und negativen Großen. Beim Bruttocashflow werden zur Ermittlung als positive Größe die einnahmewirksamen Erträge und als negative Größe die ausgabewirksamen Aufwendungen herangezogen. Die Berechnung des Bruttocashflows ergibt sich aus dem Jahresüberschuss des Unternehmens zuzüglich der Abschreibungen und der Zunahme der Rückstellungen.

Sofern ein Cashflow nach Steuern, Zinsen oder nicht approximierter Form vorliegt, handelt es sich um einen Nettocashflow.

Der Nettocashflow erfasst alle Einzahlungen und Auszahlungen als Größen und ergibt sich auch durch den Abzug der Auszahlungen von den Einzahlungen.

Die Art und Weise der Ermittlung lässt sich in eine direkte und eine indirekte Methode unterscheiden. Die Grundlage der direkten Methode basiert auf den Daten des Rechnungswesens. Sie ermittelt den Cashflow aus den Ein- und Auszahlungen, weshalb der Cashflow synonym auch als Einzahlungsüberschuss bezeichnet werden kann.

Die indirekte Methode bezieht sich auf die Daten die aus der Gewinn- und  Verlustrechnung stammen. Der Cashflow wird somit folgendermaßen errechnet:

Jahresüberschuss

+ nicht auszahlungswirksame Aufwendungen

– alle nicht einzahlungswirksamen Erträge

+ Einzahlungen die keine Erträge sind

– Auszahlungen die keine Aufwendungen sind

= Cashflow / Einzahlungsüberschuss

Eine weite Perspektive der Betrachtung des Cashflows bezieht sich auf den Ersteller, da der Cashflow zum einen intern oder extern ermittelt werden kann. Die interne Erstellung resultiert aus dem hauseigenen Reporting oder dem Controlling eines Unternehmens. Die externe Erstellung wird von Analysten oder Investoren getätigt.